Liebe Patientinnen, Liebe Patienten,
Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

wir haben uns sehr über die vielen positiven Rückmeldungen unserer letzten Ausgabe gefreut und hoffen, mit der neuen Zeitung Ihre Erwartungen erfüllen zu können.

Heute können wir Sie mit etwas Stolz darüber informieren, dass wir als kardiologisch-angiologische Spezialpraxis die hohen medizinischen Anforderungen des Klinikums Karlsburg erfüllen, die sich aus der Versorgung von Patienten mit implantiertem Kunstherz ergeben.

Wir zeigen Ihnen, wie Patienten mit der Diagnose Herzinsuffizienz/Herzschwäche optimal leitliniengerecht gemeinsam mit den Hausärzten bei uns behandelt werden und wie diese Patienten im Falle eines schweren Krankheitsverlaufes nach Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten in einer engen Zusammenarbeit mit den stationären Spezialisten des Herzzentrums Karlsburg auf die Operation für ein Kunstherz/LVAD vorbereitet werden. Dies stellt sicher die Ausnahme für eine geringe Anzahl von Patienten dar, für die es bis vor wenige Jahre keine Überlebensmöglichkeit gegeben hat.

Dr. med Christine Bahr
Dr. med Christine Bahr
(Foto: Nordmagazin, Norddeutscher Rundfunk)

Neben weiteren interessanten Themen, möchte ich das Vorwort dieser Ausgabe auch wieder für kritische Gedanken nutzen. Einige der unter den Schlagworten „Digitalisierung, Versorgungsformen oder Universitäre Studien“ durchgeführten Projekte müssen kontrovers diskutiert werden. Denn, entweder versagt die Politik bei der Beantwortung der Fragen nach dem zukünftigen Weg einer modernen, Patienten zugewandten medizinischen Versorgung oder der Patient soll einer sogenannten „Digitalisierten Staatsmedizin mit kapitalistischen Finanzstrukturen“ ausgeliefert werden.
Wir werden im Interesse unserer Patienten das Konzept einer wohnortnahen effizienten und modernen landkardiologischen Patientenversorgung weiter gegenüber der Politik oder den Selbstverwaltungen (Krankenkassen, Vereinigungen) vorstellen und verteidigen. Dabei lasse ich mich von den täglichen Erfahrungen und den Argumenten unserer Patienten und niedergelassenen Kollegen leiten. Sie signalisieren uns jeden Tag, dass sie in der wohnortnahen Arztpraxis das ideale „Care Center“ sehen und nicht in einem mit vielen Millionen Euro Steuergeld aufgebauten weit entfernten Datenerfassungszentrum mit angeschlossenem Patienten-Call-Center. So darf es nicht weitergehen, denn es wird keine medizinische Patientenversorgung verbessert, sondern nur die Attraktivität des ländlichen Raumes für Haus- und Fachärzte weiter verringert.
Das es auch vertrauensvoll anders geht, zeigt die Studie des international anerkannten Arztes, Herrn Prof. Dr. med. Köhler vom Zentrum für kardiovaskuläre Telemedizin der Charité Berlin. Ich freue mich sehr, dass unsere Praxis als Studienzentrum im Interesse unserer herzinsuffizienten Patienten einen kleinen Anteil am Gelingen seiner Studie beitragen konnte. Freuen Sie sich auf seinen Beitrag in diesem Heft, wofür ich mich ganz herzlich bedanke.

Die medizinische Wissenschaft darf nicht willkürlich sein oder ihre Ergebnisse von wirtschaftlichen Interessen determiniert werden. Ohnehin sind Studienergebnisse sehr skeptisch zu beurteilen, wenn diese mit viel Geld und teurer Technik erlangt und mit der regelversorgenden Arztpraxis (und deren streng budgetierten finanziellen Möglichkeiten) verglichen werden.

Aber es gibt auch sehr kluge Entwicklungen in unserem Bundesland. So hat die Ärztekammer MV die digitale Fernbehandlung zunächst abgelehnt und diese für eine intensive medizinische, ethische und juristische Prüfung zurückgestellt. Das ist für die hiesigen Patienten eine sehr gute Entscheidung, denn ihre Gesundheitsinteressen stehen im Vordergrund und nicht die der finanzstarken NewEconomy.

Übrigens: lassen Sie sich nicht von den Argumenten verunsichern, wie: „wenn wir jetzt nicht schnell sind, dann verlieren wir den Anschluss“. Das ist Unsinn, denn wir können die neue Technik und ihre Einsatzmöglichkeiten bestimmen und nicht die Digitalisierer uns. Das sagen ohnehin nur jene, die daran verdienen oder deren begünstigte Lobbyisten. Sie können versichert sein, daß unser Praxisteam auch in Zukunft nur den Interessen unserer Patienten verpflichtet sein wird.

Einen besonderen Dank möchte ich diesmal dem gesamten Schwestern- und Helferteam unserer Praxis sagen. Ohne ihr aufopferungsvolles Engagement und auch in Stresssituationen stets freundliches und höfliches Auftreten wäre der Erfolg unserer Praxis nicht möglich. Ich bin sehr froh und dankbar mich jederzeit auf sie verlassen zu können!

Ihre Christine Bahr