Arterioslaerose, Gefäßverengung

PAVK – periphere arterielle Verschlußerkrankung – Manifestation der ARTERIOSKLEROSE

Hintergrund: Bei einer Arteriosklerose handelt es sich um jene Erkrankung, die umgangssprachlich als Gefäßverkalkung bezeichnet wird und bei der Ablagerungen in den Arterien zu gefährlichen Durchblutungsstörungen führen können. Sind davon die zuführenden Blutgefäße der Beine betroffen, nennt man das Krankheitsbild „periphere arterielle Verschlusskrankheit“ (PAVK), die in Deutschland bei etwa einer Million Menschen für Schmerzen in den Beinen verantwortlich ist. Sind dagegen die Herzkranzgefäße befallen, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen, spricht man von einer „Koronaren Herzkrankheit“ (KHK), also derjenigen gefährlichen Grunderkrankung des Herzens, bei der die Durchblutungsstörungen zu einem Herzinfarkt, Rhythmusstörungen oder einer Herzschwäche führen können.

Meist bleibt eine Arteriosklerose nicht auf eine Stelle im Körper beschränkt, sondern tritt im Verlauf in weiteren Regionen auf, wobei die Beine im Vergleich zum Herzen häufig erst relativ spät betroffen sind. Findet sich daher in den Beinen eine Arteriosklerose, besteht oft schon eine deutliche Verkalkung der Herzkranzgefäße (je nach Stadium in bis zu 90 % der Fälle). Aus diesem Grund sollte man bei Arteriosklerose bedingten Schmerzen in den Beinen auch immer das Herz untersuchen lassen.

Arteriosklerose, Gefäßverengung
Bei einer Arteriosklerose handelt es sich um jene Erkrankung, die umgangssprachlich als Gefäßverkalkung bezeichnet wird
(Foto: © peterschreiber.media – AdobeStock)

Wie ernst die Herzinfarkt-Gefahr zu nehmen ist, unterstreichen statistische Berechnungen, wonach 75 % der Betroffenen irgendwann einen Herzinfarkt erleiden, was weit über den Bundesdurchschnitt hinausgeht.
Wer unter Arteriosklerose bedingten Schmerzen in den Beinen leidet, sollte die Beschwerden unbedingt in der Sprechstunde erwähnen und auf keinen Fall als unveränderlichen Bestandteil des Älterwerdens ansehen, was leider immer noch viel zu oft der Fall ist. Als erste Anlaufstelle bei Schmerzen in den Beinen bietet sich in vielen Fällen die Hausärztin bzw. der Hausarzt an, welcher oft unsere kardiologische Expertise zur gemeinsamen Patientenbehandlung hinzuzieht.

Denn fast immer lassen sich mit einer durchdachten Behandlung deutliche Verbesserungen erzielen und die Herzinfarkt-Gefahr entscheidend senken. Die Erkennung einer PAVK ist daher von außerordentlicher Bedeutung bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung (und umgekehrt). In unserer Praxis setzen wir neben der Ankle-Brachial-Index-Messung (ABI-Messung) auf Doppler- und Duplex Sonographie der Gefäße und erhalten so eine exzellente Vorhersagekraft (Sensitivität 88%, Spezifität nahezu 96%).

Bei der Behandlung kardiologischer Patienten mit zusätzlicher PAVK setzen wir neben einer studiengerechten medikamentösen Basistherapie auf eine strukturiertes Gehtraining. Dabei sollte auf geeignetes Schuhwerk zur konsequenten Druckentlastung zur Verhinderung der Entstehung von Druckulzera geachtet werden.
Bei einer symptomatischen PAVK müssen regelmäßig mehrere Medikamente genommen werden. Gemeinsam haben wir dabei eine wichtige Verantwortung: wir als Ärzte bei der laufenden Krankheitsüberwachung und Therapie- inkl. Medikamentenanpassung und auch Sie als Patient haben eine sehr wichtige Aufgabe: die konsequente Umsetzung der Therapie.

Allzu oft vergessen manche Patienten die richtige Medikamenteneinnahme oder führen das notwendige strukturierte Gehtraining nicht durch. Eine Verbesserung Ihrer Mobilität können Sie erreichen und werden sich über die zusätzlichen Lebensqualität freuen.