Rund 150 Mediziner, Pflegefachkräfte, Politiker und Patienten waren am vergangenen Samstag der Einladung der Karlsburger Herzspezialisten zur Fachtagung „Mein Herz – Kunstherz – Dein Herz“ nach Greifswald in den Kulturbahnhof gefolgt.

Das Klinikum Karlsburg hat sich seit vielen Jahren auf die chronische Herzschwäche spezialisiert, da diese im Raum Vorpommern eine Volkskrankheit ist. PD Dr. Alexander Kaminski, Direktor der Klinik für Herzchirurgie in Karlsburg, forderte zum regen Gedankenaustausch über Versorgungsstrukturen, Therapien und neueste technische Entwicklungen auf.

Einen Überblick über die Herzerkrankungen in Vorpommern gab Prof. Dr. Marcus Dörr von der Unimedizin Greifswald. Im Jahr 1997, so Prof. Dörr, sei die Lebenserwartung im Nordosten drei Jahre niedriger als im Westteil des Landes gewesen. Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes seien auch zehn Jahre später noch besonders hoch. Nur am Alter der Bevölkerung in der Region sei der Unterschied nicht festzumachen.

Prof. Dr. Markus Barten vom UHGZ Hamburg sprach über Herztransplantationen. Leider sei die Zahl von jährlich 330 Spenderherzen deutschlandweit „eine beschämende Statistik“. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern gäbe es in Deutschland keine Mehrheiten für die Widerspruchslösung, die die generelle Organentnahme vorsieht, außer jemand hat zu Lebzeiten widersprochen.

Der Karlsburger Kardiologe Dr. Basil Alkhlout, der das Herzinsuffizienz-Team im Klinikum Karlsburg leitet, erklärte ausführlich die Therapieoptionen bei verschiedenen Schweregraden der chronischen Herzschwäche und zeichnete die Chancen auf.

Ich habe mich sehr gefreut, ebenfalls zum Thema Herzinsuffizienz sprechen zu dürfen. Vor allem die Nachsorge bei LVAD-Patienten ist sehr aufwändig und angesichts zunehmender Zahlen kommt uns in der Praxis eine große Verantwortung zu. Die Veranstaltung kam bei den Teilnehmern gut an und soll künftig regelmäßig stattfinden.